Kirgisien, Brasilien, Bosnien-Herzegowina. Bis auf die prominente Ausnahme in der Mitte nicht unbedingt Länder, bei denen man automatisch an Fußball denkt. Doch dass die Sieger der drei ersten Hallenturniere der Botschaften in Potsdam die große Welt des runden Leders mehr oder weniger auf den Kopf stellen, zeigt: Hier steht der Spaß im Vordergrund. Fröhlich und ohne realpolitische Hintergedanken trifft der chinesische Chauffeur auf den iranischen Botschaftsangestellten, der italienische Koch auf den brasilianischen Sekretär, am Ende gibt es einen Sieger, auf den nicht mal Robert Hoyzer vorher gekommen wäre. Zudem ist diese Veranstaltung ein wirkliches Aushängeschild der fast zu Tode beschworenen Tradition der Potsdamer Toleranz. Zum vierten Mal bereits setzen die Vertreter aller möglicher Herren Länder über die Spree, um in der anmutigen Umgebung der Havelstadt um den begehrten Wanderpokal zu kicken. Fouls werden hier höchstens mit Gelb und nicht mit Einmarschdrohungen geahndet: Nirgendwo ist die Lage zwischen Orient und Okzident entspannter. Um noch einen Gemeinplatz zu bemühen: Dabei sein ist alles, und am Ende gewinnt in jedem Fall - die Völkerverständigung.
Die Spannung steigt. Nur noch
bis zur FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006™